Einführung

Totenzettelsammlung Rhein-Erft

Totenzettel gehörten bis in die 1960er Jahre wie selbstverständlich zu einem katholischen Begräbnis. Sie dienten der persönlichen Erinnerung und forderten auf zum Gebet für den Verstorbenen. Für die lokale und Familien-Geschichtsforschung stellen sie eine wertvolle Quelle dar, ebenso für alltags-, mental- und religionsgeschichtliche Fragestellungen.

Seit den 1970er Jahren nimmt der Brauch zunehmend ab und ist vielerorts fast ganz aufgegeben. Mit diesem Traditionsbruch nimmt auch die Wertschätzung älterer Totenzettel ab. Was die Oma noch verwahrt hat, entsorgen die Enkel nach ihrem Tod achtlos. Wertvolle historische Überlieferung geht damit verloren.

Dieser Tendenz will die vorliegende digitale Totenzettelsammlung Rhein-Erft entgegenwirken. Sie will historische Erinnerung bewahren und allgemein zugänglich machen.

Geschichte der Sammlung

Das Konzept der Sammlung wurde 2004 von Josef Wißkirchen aus Pulheim-Stommeln, damals stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Geschichte e.V. Pulheim,  entwickelt und von Daniel Linssen technisch umgesetzt. Seit 2005 wurde die zunächst noch kleine, aber rasch und stetig wachsende Sammlung auf der Homepage des Vereins für Geschichte e.V. Pulheim gezeigt.

Noch im Jahr 2005 hat der Frechener Geschichtsverein e. V. sich diesem Projekt angeschlossen. Vereinsmitglied Ulrich Jaskulski ist seitdem Mitherausgeber.

Im September 2011 schloss sich der Erftstädter Geschichtsverein e. V. dem Projekt an.

Seit Mai 2012 ist die Totenzettelsammlung Rhein-Erft in den neuen gemeinsamen Internetauftritt der Heimat- und Geschichtsvereine im Rhein-Erft-Kreis eingestellt.

Gegenstand der Sammlung

Gesammelt werden keine Originale, sondern deren Digitalisate. Originale, die für die Digitalisierung und inhaltliche Erfassung zur Verfügung gestellt werden, gehen nach ihrer Bearbeitung an die privaten Besitzer zurück. Deren Namen werden bei der Präsentation der einzelnen Totenzettel vermerkt (soweit nicht darum gebeten wird, davon abzusehen).

Wenn Privatpersonen Mitarbeitern der Sammlung ihre Originale übereignen, sammeln diese sie mit dem Ziel, sie zu einem geeigneten Zeitpunkt einem öffentlichen Archiv zuzuführen.

Gesammelt werden Totenzettel, die von Personen zur Verfügung gestellt werden, die im Rhein-Erft-Gebiet oder dessen benachbarten Gemeinden und Städten (Köln, Bonn, Düsseldorf, Mönchengladbach) wohnen bzw. aus ihnen stammen. Kriterium ist also die Provenienz des Sammlers, nicht des Verstorbenen. Dieses Sammlungsprinzip trägt der  hohen regionalen Mobilität der Bevölkerung Rechnung und bewahrt die familiengeschichtlich wichtigen verwandtschaftlichen Beziehungen über den Kernraum der Sammlung hinaus.